Kaum sind die Heizkörper angeschraubt und die letzten Sanierungsarbeiten abgeschlossen, sind auch schon die neuen Bewohner*innen eingezogen. Sozialpädagogin Sarah, ihr Mann Jonathan - ebenfalls Sozialpädagoge - und der kleine Elian bewohnen seit zwei Wochen die „taufrischen“ Räume in der Mühlenstraße. Noch ist die Familie damit beschäftigt, das Haus einzurichten und nach eigenem Geschmack zu gestalten. Doch bald werden die ersten Kinder zur Betreuung hinzukommen und die Erziehungswohngruppe kann starten.
Jonathan, warum habt Ihr Euch zu diesem Schritt entschieden?
Der Gedanke bewegt uns schon länger, vor allem meine Frau. Uns gefällt der Ansatz, Kinder nicht nur acht Stunden am Tag zu betreuen, sondern das Leben mit ihnen zu teilen. Wir haben beide als Sozialarbeiter*in gearbeitet - ich in der Schule - und dort sind die Möglichkeiten, Kindern etwas mitzugeben, doch sehr begrenzt.
Wir haben bereits ein Seminar besucht zum Thema „Pflegeeltern“. Als wir dann vom Luisenstift das Angebot für eine Erziehungswohngruppe in der Mühlenstraße bekamen, hatten wir Lust auf diese Aufgabe. Mit dem neuen Haus und dem Luisenstift im Rücken ist der Rahmen stimmig. Wir glauben, dass wir den Kindern viel mitgeben können und hoffen, dass sie nachhaltig davon profitieren werden.
Welche Vorerfahrungen bringt Ihr mit?
Wir haben beide Soziale Arbeit studiert. Ich habe anschließend fünf Jahre an einer Grundschule im Wedding gearbeitet. Sarah betreut seit drei Jahren Kinder und Jugendliche in der Schichtdienstgruppe im Luisenstift. Vorher hatte sie bereits in anderen Jugendwohngruppen gearbeitet.
Wie gefällt Euch das neue Haus?
Das Haus gefällt uns sehr gut und wir fühlen uns darin sehr wohl. Vor allem schätzen wir die großen und hellen Kellerräume, sie bieten viele Möglichkeiten für weitere Nutzungen. Schön ist auch, dass unser Wunsch nach einer zusätzlichen, inneren Wendeltreppe zwischen den beiden Etagen umgesetzt werden konnte. So ist wirklich ein Familienhaus entstanden. Oben liegen alle Schlafzimmer und unten können wir uns tagsüber gemeinsam aufhalten. Wir freuen uns auch schon sehr darauf, wenn Außenbereich und Garten fertiggestellt und begrünt sind. Die Wiese hinterm Haus können wir jetzt schon nutzen, sie ist ein großer Zugewinn nach unserem Leben in der Stadtwohnung.
Wie wird es für Elian sein, drei neue Geschwister zu haben?
Natürlich hoffen wir zunächst einmal, dass es eine Bereicherung sein wird. Gleichzeitig haben wir auch Sorge, dass es komisch für ihn sein könnte. Schließlich ist er es mit seinen 14 Monaten gewohnt, allein zu sein. Im Optimalfall wird Elian die "Neuen" wie Bruder und Schwester akzeptieren. Wir beide sind selbst mit vielen Geschwistern aufgewachsen.
Es ist ein Abenteuer und auf jeden Fall werden die zusätzlichen Kinder Leben in die Bude bringen.
Worauf freut Ihr Euch am meisten?
Grundsätzlich freuen wir uns ganz gewiss auf ein großes Familienleben in einem Haus mit Garten in einem schönen Bezirk! Aber inwiefern wir uns im Einzelnen auf die neuen Kinder freuen, ist schwer zu sagen. Wir kennen sie noch nicht und jedes Kind hat individuelle Eigenschaften und Themen. Generell freuen wir uns aber auf die unterschiedlichen Herausforderungen, die jedes Kind mit sich bringt. Und wir sind sehr gespannt, was kommt!
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